Der Parkclub ist ein Soziokulturelles Zentrum in Trägerschaft der Kulturfabrik Fürstenwalde gGmbH. Den Ort besuchen im Jahresschnitt ca. 7.000 Personen.
Der Parkclub Fürstenwalde ist ein lebendiger, intergenerationaler Jugendkunst- und Kulturort.
Als soziokulturelles Zentrum und „Dritter Ort“ im Herzen der Stadt erfüllt er die wesentlichen Funktionen, die solche Orte in modernen Gesellschaften einnehmen:
Er ist ein Raum für Begegnung, Bildung, Bewegung und kulturelle
Selbstbestimmung. Der Parkclub ist ein Ort für Bewegung – und einer, von dem
Bewegung ausgeht. Hier entstehen neue Impulse für gesellschaftliches Engagement,
kulturelle Teilhabe und soziale Innovation. Er fördert Eigeninitiative und Austausch
zwischen Generationen, Milieus und Kulturen. Damit trägt er wesentlich dazu bei,
gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und demokratische Teilhabe im Alltag
erlebbar zu machen. Als etablierter Ort der Jugend- und Kulturarbeit verfügt der Parkclub
über die infrastrukturellen und personellen Voraussetzungen, um diese Rolle auszufüllen.
Seine inhaltliche Ausgestaltung ist bewusst offen gehalten, um auf
gesellschaftliche Entwicklungen und Bedarfe flexibel reagieren zu können.
Jetzt beschlossen das „Bündnis Fürstenwalder Zukunft“, die „Alternative für Deutschland“ und der Bürgermeister eine Absenkung der Ausgaben für freiwillige Leistungen um etwa ein Drittel gegenüber der bisherigen Höhe. Hierfür wurden zunächst diese Ausgaben an bestimmte städtische Einnahmen gekoppelt und ermittelt, dass die Verwendung von 9,5% dieses Teils der Einnahmen viel zu viel sei und auf 6,0% gedeckelt werden müsse.
Die Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs, sinkender Gewerbesteuereinnahmen und damit defizitärer Kassen werden als Sachzwang vorgebracht, um mit dem Beschluss sprichwörtlich die Axt an Strukturen zu legen, die Begegnung und Austausch ermöglichen. Vor allem auch denen, die es sich nicht regelmäßig leisten können, Orte aufzusuchen, an denen sie auch auch außerhalb von Familie und Arbeit/Schule Kontakte pflegen können.
Dabei ist das prognostizierte Defizit der städtischen Kassen im nächsten Jahr noch um ein Vielfaches größer als der Kürzungsbetrag.
Die Streichung von 100% der noch im vergangenen Jahr zugesicherten Mittel bedeutet auch den Verlust weiterer, notwendiger Mittel des Brandenburgischen Ministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kultur. Mittel die in der Einrichtung für Workshops, außerschulische Bildungsarbeit und Kulturarbeit eingesetzt werden, um die Selbstkosten der Nutzenden möglichst niedrig zu halten, um Erreichbarkeit zu gewährleisten. Um Erfahrungen jenseits der Zwangskontexte Schule, Arbeit und Familie zu ermöglichen, sich unter demokratischen Spielregeln im gegenseitigen Umgang zu üben, Rücksicht zu leben und gemeinsam das umzusetzen was fehlt.
Doch was ist mit der Kritik?
Die Nutzung des Parkclubs erfolge „durch eine sehr ausgewählte Teilnehmergruppe“, heißt es in einem Papier der Stadt. Und er würde „ergänzend als Hobby- und Veranstaltungslocation genutzt“.Zur sog. „Teilnehmergruppe“. Wir sprechen da eher von Nutzenden, also Nutzende, die die Angebote der Einrichtung, aber auch die aus ihrer eigenen Gruppe heraus nutzen. Diese sind größtenteils selbstorganisiert, markieren oft, was fehlt und auch wo die Reise hingehen kann.
Hier werden die bestehenden Formate diskutiert und neue Formate entwickelt. Hier wird sich ausprobiert, verhandelt, gerechnet, gestritten und gebaut. Hier entstehen Sozial-, Kultur- und Bildungsangebote eben nicht für die Organisierenden sondern für Alle.
Aber halt. Wirklich für Jede_n? Nein, das stimmt nicht ganz. Für basisdemokratisch entwickelte Formate und ein vorurteilsarmes Zusammensein braucht es einen Wertekonsens, den z.B. extrem Rechte Personen nicht teilen, sondern sogar aktiv verhindern. Parkclub steht für die Wahrung der Grund- und Menschenrechte, weder für Ausgrenzung, Bevormundung oder Benachteiligung.