Schnell Kunst Tage 2017
7 Tage, 6 Ausstellungen, 5 Künstler
Vom 12. Juni bis 18. Juni 2017 beschäftigte sich der Parkclub mit zeitgenössischer Kunst. An sieben Tagen fanden sechs Ausstellungen mit fünf Künstlern statt. Künstler aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern waren aufgerufen sich mit der Krise der Postmoderne auseinanderzusetzen Drei Berliner und zwei Fürstenwalder Künstler haben sich durchgesetzt. Michael Lehmann aus Fürstenwalde präsentierten am Montag klein- bis mittelformatige Malereien mit obskuren Bildthemen, die gebürtige Ukrainerin Julia Filipchuk war mit abstrakter Malerei am Dienstag vertreten, Gerald Steenweg studiert derzeitig Malerei in Berlin und zeigte am Mittwoch großformatige Gemälde, der Donnerstag gehörte dem bekannten Fürstenwalder Künstler Friedrich Stachat und seinen Holzschnitten und den Abschluss der Einzelausstellungen macht die Meisterschülerin der Universität der Künste Christin Lutze. Ihre großformatigen Werke bestanden aus menschenleerer Infrastruktur. Am Samstag wurden alle Künstler in einer Gruppenausstellung präsentiert. Der Sonntag lud zum letzten Mal ein die Werke zu bestaunen und regte gleichzeitig an sich kreativ auszutesten. Matthias Bogdan fertigte Holzskulpturen, Daniel Becker zeichnete Karikaturen und es gab Kreidemalerei, Linoldruck und Livemusik.
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10.00 Uhr – 21.00 Uhr, Samstag 16.00 Uhr – 21.00 Uhr, Sonntag 13.00 Uhr – 21.00 Uhr
Hier die Idee:
Krise der Postmoderne/Umgang mit künstlerischen Positionen einer globalisierten Welt
Termin: 12. bis 18. Juni 2017
Kurzbeschreibung:
Das 21. Jahrhundert ist geprägt von Verwirrung, von Reizüberflutung, von Anonymität, von Wettbewerb, von Schnelllebigkeit und zunehmend von Zügellosigkeit und Verrohung. Politische wie wirtschaftliche Zusammenhänge sind mehr denn je verwoben und greifen in die privatesten Winkel des Alltages ein. Nehmen Einfluss auf Sprache, Kultur, Sport und Bildung. Es verwundert letztlich nicht, dass die Globalisierung auch den Kunstbegriff verwaschen hat. Im bisherigen Verständnis entwickelte sich Kunst aus freier Kreativität. Ist diese Definition jetzt noch zeitgemäß, beziehungsweise kann der Künstler des 21. Jahrhundert die Kreativität in seinem Schaffen umsetzen? Heute wird vorzugsweise von „Kunstwelt“ gesprochen.
Dass „Kunstwelt“ jedoch jegliche Sammler, Händler und Kuratoren impliziert, verschwindet aus dem Blickfeld. Rein wirtschaftliche Interessen werden deutlich offenbart, bedenkt man doch, dass Kunstdiskurse gesteuert und die Kunstmärkte von den Händlern reguliert werden. Im Bezug auf Biennalen und Messen, wirken sogar Kuratoren weniger sachlich denn unternehmerisch. Sie befreien sich von einer wissenschaftlichen Deutung, in dem sie an Werke herantreten und Theorien aufstellen, die nicht erklären sondern vermarkten. Inwiefern kann also Kunst autark und frei von wirtschaftlichen Zwängen entstehen? Nach welchen (ehrlichen) Maßstäben kann sich also zeitgenössische Kunst behaupten? Lässt sich die globale Produktion zeitgenössischer Kunst überhaupt sinnvoll präsentieren? Bleibt die sogenannte „Weltkunst“ antiquiert und bezieht sich weiterhin auf das kulturelle Erbe bestimmter Regionen?
All diese Verwirrungen nehmen kein Ende. Was einst durch Kolonialisierung definierte Regionen waren, soll heute eine zusammengewachsene Welt sein. Und dennoch können sich Künstler_innen aus den sogenannten „Schwellenländern“ auf dem internationalen Markt nicht behaupten. Dass diese „neuen“ Kunstregionen erst im Entstehen sind, scheint der Wahrheit zu entsprechen, doch sind sie die Voraussetzung für eine globale zeitgenössische Kunst. Fragestellungen darüber, ob beispielsweise der Iranische Künstler Iranische Kunst oder Kunst des Nahen Ostens kreiert, mag für die nationale Kunstgeschichte von Belang sein, nicht aber für eine globale Kunst. Während sich unsere Erde und Gesellschaft entwickelt, scheint sich die Kunst, egal welcher Kunstbegriff gemeint sei, nicht weiter entwickelt zu haben. Die Post(-Post)moderne wirkt fest gewurzelt – aus den Werken der Kunst ist keine Stilentwicklung ablesbar und das Streben nach Innovation, Originellem und Originalem ist gebremst.
Ferner steht der Kunstbegriff durch die medialen Bilderfluten auf der Kippe. Möchte man herausragendes schöpferisches Talent entdecken, kommt man nicht daran vorbei, möglichst viel Kunst zu betrachten und zu verstehen. Und zwar: frei von Grenzen, frei von Zwängen, aber auf das Wesentliche fokussiert. Dieses Ziel soll während der Schnell-Kunst-Tage im Parkclub erreicht werden.
Rahmen:
Die Künstler waren aufgerufen ihre Positionen zu der modernen/postmodernen/zeitgenössichen Kunst vorzustellen. Wir präsentieren an fünf Tagen fünf Künstler in Tages-Einzelausstellungen. Am Samstag und Sonntag stellen wir alle Künstler mit jeweils einem Werk aus. Jeder Künstler erhält so die Möglichkeit sein Schaffen komprimiert vorzustellen. Am Wochenende sollen schließlich die verschiedenen Positionen vergleichend ausgestellt werden.
Competition, confusion, and anonymity mark the twenty-first century and its inhabitants. Marked by quick turnover rates and aggression politics and marketing intertwine like never before, and strip everyday life of all privacy.
Once art developed through free creativity, but with the turn of the century freedom in creativity appears to have moved into the background. The “world of art” (Kunstwelt) turns around collectors, curators, and art traders; moving financial aspects into the center of creation. Even curators focus on marketing instead of creativity. Popularity and sales govern the public aspect of art.
How then can art still be created from its own inspiration, without any dependence on financial success? Can modern art even be presented globally without compromising its cultural origin, or being reduced to a footnote in the catalogue?
Confusion dominates the perception of art. Nations, countries, conglomerates, and people are all used interchangeably to characterize various areas of a globalised pop culture, and few individuals or communities are able to maintain a coherent identity. Artists from “Second World Countries” have a difficult time getting recognized in that environment. These “new” regions of modern art might still be in their early development, but they are also a critical aspect of art that attempts to be global.
For the Iranian artist it might be important to contemplate whether his creations are branded “Iranian” or “Middle East”. However, for global art such a distinction is of no consequence. Although our globalised community continues to develop in erratic ways, art appears not to have kept up with that transformation. Modern art seems to stand still. It seems to be going nowhere; hemmed in its furthering of innovation and originality.
Furthermore, a multi-medial swamp of images has diluted any understanding of what art actually is. The only way to discover new art and exciting talents requires us to study a vast amount of artistic creations. Free of borders. Free of any focus on arbitrary details.
Here we invited artists to present their view of modern and postmodern art. On five consecutive days we present exhibitions made by five different artists. On Saturday and Sunday every artists will be represented by one piece each, thus condensing his or her view into one select piece.